Wir haben es euch schon angekündigt: Passend zum Herbst wird es bei uns viele neue Nähtutorials geben, die perfekt zu unseren Basicschnitten passen. Eine der Nähanleitungen ist die versteckte Eingriffstasche. Diese kann wundervoll für unsere Jogging Rockers verwendet werden, aber genauso auch mit unseren Oberteilschnittmustern: Autumn Rockers, Hoodie Rockers, Lady Rockers und Comfort Rockers oder in der Jackenabwandlung! Das Beste sei euch direkt verraten: Für diese Erweiterung braucht ihr kein zusätzliches Schnittmuster, sondern nur euer Grundschnittmuster und ein paar Hilfsmittelchen.
Ihr braucht:
Natürlich, wie schon erwähnt, benötigt ihr euer Schnittmuster. Es sei hier erwähnt, dass neben unseren Rockers-Schnittmustern auch alle anderen Schnittmuster gehen dürften. Schneidet alle Teile ganz normal zu – in meinem Fall war es also die Jogging Rockers. Ich habe 2 Vorderteile und 2 Rückteile zugeschnitten. Hinzu kommen dann noch die Bündchen.
Soweit so gut. Nun kommt der Kernteil für die versteckten Eingriffstaschen. Wie so oft bei Mamahoch2 bedienen wir uns hierfür nicht einer hochkomplizierten Schnittmusterberechnung, sondern nehmen ein paar Haushaltsgegenstände zur Hilfe.
- Lineal
- CD, bei den Babygrößen eine entsprechende kleinere Rundung – zb. Glas
- ein weißes Blatt (je nach Größe A4 oder A3)
- Stift
- Stoff, aus dem eure Tasche später sein soll.
Eingrifftaschen Schnittmuster selber zeichnen.
Ich erläutere nun Schritt-für-Schritt, wie ihr vorgehen solltet.
Überlegt euch zuerst, wie groß die jeweilige Hand ungefähr ist, die in die Tasche passen soll. Bei den Babygrößen ist ein CD-Umfang großer Eingriff sicher etwas überdimensioniert. Hier greift man dann einfach auf kleinere Umfänge zurück, wie z. B. ein Glas, eine kleine Schüssel oder eine Flasche. Bei Kindern im Kindergartenalter (ab 3) ist die CD ideal. Bei Erwachsenen sollte die CD + Nahtzugabe genutzt werden.
Der nächste wichtige Faktor ist die Breite eures Schnittmusters – bei der Hose das Hosenbein, beim Pullover ist es entsprechend mehr in der Breite. Die Tasche sollte natürlich später in das Hosenbein reinpassen und nicht als Knäuel darin stecken, deshalb habe ich zuvor die Breite meines Beines gemessen und als maximales Maß notiert.
Nehmt euch den Stift zur Hand und zeichnet eine Gerade auf euer Blatt. Diese sollte so breit sein, wie später euer Tascheneingriff breit sein soll (die Hand sollte also locker hineinpassen). Nun kommt eure gemessene maximale Breite hinzu. Dieser Wert bildet die Länge von eurem Strich bis zur unteren Rundung der CD. Durch das Nähen fällt dann ungefähr 0,75 cm weg und damit passt die Tasche dann auch locker in die Hose.
Ich zeichne also die Umrandung der CD nach. Entweder umrandet ihr sie zur Hälfte oder eben ganz. Am Ende wird es eh ordentlich verbunden
Wir ihr sehen könnt, habe ich nur ungefähr die Hälfte, vlt. sogar ein bisschen weniger nachgezeichnet – ganz einfach, weil ich es schon oft gemacht habe und weiß, wie weit der Kreis ungefähr umlaufen muss. Nun wird einfach nur noch die Verbindung geschaffen. Zieht von eurer Geraden Striche nach unten, die dann auf die Rundung treffen. Die beiden Linien sollten dann möglichst rechtwinklig zur oberen Gerade verlaufen. Ein Geodreieck schafft hier deshalb eine super Abhilfe.
Fix gezeichnet sieht es dann so aus. Die Rundung bessere ich dann nochmals nach, wenn sie schief sein sollte. 100% gerade muss es aber auch nicht sein.
Schneidet diese Form nun aus. Der untere Querstrich diente mir nur als Hilfslinie.
Zuschnitte & Nähen
Jetzt kann der Stoff zugeschnitten werden. Für 2 Taschen braucht ihr je 2 gegengleiche Zuschnitte. Paul hat mir hier höflicherweise für das Foto assistiert.
Die Taschen würden so nicht in eure Hose passen. Bzw. wäre der Eingriff zu unnatürlich. Daher kann man die Zuschnitte nun noch ganz einfach abschrägen.
Legt dafür 2 Tachenteile mit der rechten Seite (schöne Seite) nach innen aufeinander und dann mit der oberen Ecke am Markierpunkt für die Tasche an. Nun wird die Tasche schräg gekürzt. Ihr seht auf dem Foto, wie die Tasche liegt. Mit dem Rollschneider wird all das neben dem Schnittmuster abgeschnitten.
Es darf genäht werden
Jetzt kann genäht werden. Übernehmt hierfür zunächst die Taschenmarker vom Schnittmuster auf euren Stoff. Ich stecke mir da einfach eine Nadel fest.
Legt nun das erste Taschenteil mit der rechten Seite (schöne Seite) nach oben auf die rechte Seite des Hosenvorderteils. Die Tasche muss natürlich an der Außenkante der Hose angebracht werden und nicht im Schrittbereich.
Näht nun knappkantig am Rand das Taschenteil an der Hose fest. Bei dem anderen Hosenvorderteil wird es ebenso gemacht. Zum Abnähen nehmen ich übrigens die normale Maschine und Zickzack-Stich.
Damit es nicht langweilig wird, wiederholen wir das gleiche Spiel an den Rückteilen. Es wird eine Tasche auf die Außenkante gelegt und knappkantig abgesteppt. Man möchte natürlich, dass die Teile genau aufeinander passen später und sich so die Hosenteile nicht verschieben. Daher gehe ich wie folgt vor:
Das Vorderteil hingelegt und daneben das Schnittteil mit den Taschenmarkern.
Nun das Rückteil darauf und parallel festgesteckt. Achtet darauf wieder zeigt die rechte Stoffseite der Tasche nach oben.
Genauo kann man aber auch die Hosenteile aufeinander legen und so die gleiche Taschenhöhe ermitteln.
Lasst euch bitte nicht davon irritieren, dass die Tasche auf der Stoffaußenseite (rechten Seite) der Hose befestigt wird, denn beim Zusammennähen findet alles seine richtige Richtung
Hosenteile zusammennähen
Legt euer erstes Hosenvorderteil genauso wie auf dem Bild auf das Rückteil. Die Taschen liegen bündig aufeinander und die Teile der Hosenbeine dabei auch. Die rechten Stoffseiten liegen innen – sowohl von Tasche, als auch von der Hose selbst.
Steppt nun die Hose an der geraden Kante zusammen. Umnäht dabei den Taschenbogen in einem Zug mit. Wer sich noch etwas unsicher ist, sollte für die Taschen KEINE Overlock nehmen.
Wiederholt es beim 2. Hosenbeinpaar.
Klappt anschließend eure Hosenbeine auf. Die Taschen liegen dabei in der Mitte und die rechte Stoffseite zeigt nach innen. Schließt jetzt beide gebogene Kanten, aber nicht die Langen Beinseiten.
Klappt nun die Hose nochmals um, sodass die noch offenen Beinkanten aufeinander liegen und schließt diese Kanten in einem Rutsch. (siehe Foto)
Wendet nun eure Hose, steckt die Taschen nach innen – wo sie hingehören und bringt eure Bündchen an und fertig sind die innenliegenden Taschen. Analog dazu – vlt sogar noch ein wenig einfacher kann man Innentaschen auch bei Oberteilen einbauen.
Habt ihr Fragen? Dann hinterlasst doch gerne Kommentare!
Viele Grüße
Sabrina
Der Beitrag Nähanleitung: versteckte Eingriffstaschen für Hose und Oberteile erschien zuerst auf Mamahoch2.